drupa Essentials of Print: Raphael Ducos

In unserer Serie drupa Essentials of Print bieten wir Profis aus der Druckbranche eine Plattform, um ihre Sicht der Dinge auf branchenrelevante Themen zu teilen.

Verbraucher sind mit digitalen Informationen übersättigt. Dennoch sind sie sehr wohl empfänglich für andere Kommunikationskanäle, die sie unverwechselbar und persönlich ansprechen: Einladungen, Broschüren, Bücher, Fotos, Grußkarten oder personalisierte Dokumente, die Errungenschaften des Drucks im 21. Jahrhundert nutzen: Sonderfarben (Gold, Silber, Neonfarben, etc.), Lacke, Reliefdruck, Anschnitte oder formgebende Faktoren.

„Wir sehen ein Print-Comeback. Vor zehn Jahren fanden junge Leute Printprodukte vor allem altmodisch – heute muss man wissen, wie man Print mit anderen Kommunikationsarten kombiniert,“

ergänzt Pierre Coquard und fügt weiter hinzu:

„Wir entdecken gerade wieder, dass wir mit richtig gezielter Print-Kommunikation eine Beziehung zum Kunden aufbauen können.“

Das zeigt sich auch in anderen Branchen mit einer Renaissance der physischen Medien wie z.B. Polaroid-Fotos oder Vinyl-Schallplatten.

Wir steuern im Print-Produktionsverfahren auf mehr Automatisierung zu; vom Auftragseingang und der Dateiverwaltung bis zum Versand des fertigen Druckauftrages. Kunden wollen direkt mit Personen interagieren und benötigen schnelle Durchlaufzeiten. Diese zwei Anforderungen werden immer öfter zum entscheidenden Kriterium für die Wahl des Dienstleisters. Dies ist herausfordernd, da der Kunde oftmals nicht nebenan ist.

Anlagenseitig und in Hinblick auf neueste Dienstleistungen setzen mehr und mehr Druckdienstleister Digitaldruck und Veredelungssysteme ein (z.B.: MGI/ KonicaMinolta) sowie Großformat-Flachbettdrucker (z.B.: SwissQprint) mit den dazugehörigen Schneidanlagen (z.B.: Zünd). Denn die digitale Transformation erfolgt sowohl in Klein- als auch im Großformat. Werbegraphik, Poster, POS/POs, Dekorationen und sogar Textil- oder Car-Wrapping werden komplett digital durchgeführt. Und schließlich beschleunigen ökologische Bedenken den Ersatz von Infrarot-Trocknern durch LED-Trockner in sämtlichen Produktionsdrucksystemen. Neue Materialen und Erkenntnisse verändern den Markt, ermöglichen neue Anwendungen und mindern zudem die Umweltbelastung.

Online Drucker mit Offsetmaschinen, Klein- und Großformat-Digitaldruckdienstleiter (z.B. Online-Drucker, Pixartprinting) bleiben nicht nur bestehen, sondern werden indes wachsen, da sie verschiedene Bereiche des Commodity-print erobert haben. Diese Entwicklung wird sich auch unter dem B2B2C-Aspekt fortsetzen und mehr White Label Lösungen am Markt profilieren.

Wenn ihr wissen wollt, was die Folge dieser Entwicklung ist, dann solltet ihr euch hier unbedingt den ganzen Artikel zu diesem spannenden Thema durchlesen.

Über den Autor:

Raphael Ducos erlebt und beobachtet seit Jahrzehnten als Journalist die Druckindustrie, heute ist er als Freelancer tätig. Er war einer der ersten Journalisten, die sich für die Digitaltechnik in einer Zeit einsetzten, in der „digital“ der „Printfeind“ war. Er hatte in vielerlei Hinsicht Recht. Raphael Ducos hat das Talent, neue Branchentrends zu erkennen – er prognostizierte die Konsolidierung der Druckdienstleister und das Aufkommen von Online-Druckern. Er betrachtet die Dinge auf eine einzigartige Weise. Vielleicht liegt das an seiner Ausbildung mit einem Master in Philosophie.

 

 

 

 

 

Header-Bild © Messe Düsseldorf/ctillmann

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