#PrintingProfessions – Buchbinder
Im Rahmen der Reihe #PrintingProfessions stellen wir euch spannende Berufe der Druckbranche vor. Einer von ihnen ist der Buchbinder. Hier findet ihr alle Informationen zu diesem Ausbildungsberuf.

Es geht weiter mit unserer Reihe #PrintingProfessions, in der wir euch eine Übersicht aller relevanten Berufe der Druckbranche präsentieren. Diesmal schauen wir uns den Beruf des Buchbinders an, wie die duale Berufsausbildung dafür aussieht, welche Aufgaben in den Bereich fallen und welche Zukunftschancen eine Karriere in der Druckbranche hat.
Was macht ein Buchbinder?
Ein ausgebildeter Buchbinder gestaltet und erstellt Bucheinband. Er führt also lose Blätter eines Buchs zusammen und bringt das Buch durch ein kunstvoll gestaltetes Buchcover zur Geltung. Bis zum Jahr 2011 existierten im Bereich Buchbinderei zwei Fachrichtungen: Zum einen die Serienproduktion von Großaufträgen und zum anderen die handwerkliche Ausbildung. Das hat sich jedoch geändert. Der heutige Schwerpunkt der Ausbildung zum Buchbinder liegt im handwerklichen Bereich. Hier werden meistens Einzelstücke und Sonderaufträge angefertigt, die zum Beispiel mit Ledereinbänden, Goldverzierungen oder Gravuren veredelt werden. Aber auch die Verarbeitung von Landkarten oder Bildern gehört zum Repertoire eines Buchbinders.
Welche Voraussetzungen sollten zukünftige Buchbinder mitbringen?
Buchbinder ist für diejenigen der richtige Beruf, die die Ästhetik und die Haptik von gedruckten Büchern lieben. Entscheidend ist eine grundsätzliche Affinität zum Handwerk und eine ausgeprägte Kreativität. Auch eine ruhige Hand ist hilfreich und der Geduldsfaden des angehenden Buchbinders darf nicht zu schnell reißen. Für eine erfolgreiche Ausbildung zum Buchbinder sind sowohl handwerkliches Geschick, als auch technisches Interesse von Vorteil. Es gibt keine offiziellen Voraussetzungen, mit welchem Schulabschluss die duale Berufsausbildung zum Buchbinder begonnen werden kann, zu empfehlen sind aber die mittlere Reife oder aber die allgemeine Hochschulreife.
Wie sieht die Ausbildung zum Buchbinder aus?
Die Ausbildung zum Buchbinder findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Bei den Betrieben handelt es sich um handwerkliche Buchbindereien, aber auch kleine oder mittelständische Druckereien, die Weiterverarbeitung anbieten. Weitere Möglichkeiten sind große Bibliotheken und Antiquariate.
Während der dreijährigen dualen Berufsausbildung lernen die Azubis wichtige Tätigkeite, wie das Schneiden, Falzen, Kleben und Binden von Buchseiten. Auch das Handwerk kommt nicht zu kurz und Buchcover werden manuell angefertigt und verziert. Die theoretischen Inhalte der Ausbildung beziehen sich auf Wissensvermittlung zur Geschichte des Handwerks und mathematische Kenntnisse werden erweitert.
Die Vergütung in der Berufsausbildung des Buchbinders fällt verhältnismäßig niedrig aus mit Blick auf andere Ausbildungen in der Druckbranche. Im ersten Ausbildungsjahr beträgt das Gehalt 350 bis 450 Euro brutto, steigt im zweiten Ausbildungsjahr auf 400 bis 500 Euro brutto an, während im letzten Lehrjahr durchschnittlich 450 bis 550 Euro brutto verdient werden.
Wie geht es danach weiter?
Das Einstiegsgehalt eines Buchbinders nach erfolgreich absolvierter Ausbildung beträgt durchschnittlich 1500 bis 2500 Euro brutto. Bei steigender Berufserfahrung können Buchbinder auch mehr erwarten.
Möchten Interessierte sich nach der Ausbildung zum Buchbinder noch weiterentwickeln, gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten bei der IHK: Sowohl Buchbindermeister, Industriemeister der Fachrichtung Digital- und Printmedien, Medienfachwirt als auch Restaurator sind Richtungen in die sich Buchbinder orientieren können. Soll es ein Studium sein, könnten auch die Studiengänge Bachelor of Engineering Druck- und Medientechnik und Bachelor of Arts Betriebswirtschaft interessant sein.
Natürlich ist es im digitalen Zeitalter mit Smartphones und eBook-Readern eine Herausforderung für Bücher mitzuhalten. Außerdem werden die meisten Bücher heutzutage maschinell gebunden, wofür kein Buchbinder benötigt wird. Insgesamt sinken also die Möglichkeiten gute Stellen zu bekommen. Dennoch können Buchbinder sich im Bereich der Restauration umschauen und auch kleine Buchbindereien, die sich in bestimmten spezialisierten Techniken aufgestellt haben, sind verbreitet. Auch die aktuelle Gegenbewegung zur Digitalisierung darf nicht unterschätzt werden. Denn immer mehr Menschen schätzen wieder die Ästhetik und Haptik eines guten Buchs.