#PrintingProfessions – Das Studium der Medieninformatik
Im Rahmen unserer Reihe #PrintingProfessions stellen wir regelmäßig spannende Berufe in der Druckbranche vor. Doch welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es überhaupt? Zum Beispiel das Studium der Medieninformatik!

In der neuen Ausgabe unserer Reihe #PrintingProfessions geht es dieses Mal um ein Studium als eine der zahlreichen Einstiegsmöglichkeiten in die vielfältige Berufswelt der Druckbranche: das Medieninformatik-Studium. Wir zeigen euch, welche möglichen Voraussetzungen Interessierte für das Studium erfüllen müssen, wie das Studium gestaltet wird, wie der Lehrplan aussehen könnte und welche beruflichen Möglichkeiten das Studium eröffnet.
Was macht ein Medieninformatiker?
Zusammengefasst planen und realisieren Medieninformatiker IT-Lösungen für die Erstellung gedruckter, elektronischer, digitaler oder interaktiver Kommunikationsmittel und übernehmen den IT-Support für Medieninformationssysteme. Neben der Druckbranche finden Medieninformatiker auch bei EDV-Dienstleistern, Software- und Datenbankanbietern, Marketing-, Werbe- und PR-Agenturen, Filmproduktionsfirmen, Hörfunk- und Fernsehanstalten, Ingenieurbüros sowie in der Forschung und Entwicklung einen guten Arbeitsplatz. Mit zunehmender Digitalisierung werden die Einsatzbereiche immer vielfältiger. Ob Software, interaktive Websites, (Bild-)Datenbanken oder Interfaces: Studierte Medieninformatiker sind überall dort willkommen, wo Medien auf Informatik treffen.
Welche Voraussetzungen sollten für das Studium der Medieninformatik erfüllt werden?
Der Einstieg erfolgt in der Regel über eine Ausbildung oder den Studiengang der Medieninformatik. Diese Ausgabe unserer #PrintingProfessions behandelt das Studium.
Wie viele andere Studiengänge wird der Bachelor Medieninformatik von zahlreichen privaten und staatlichen Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien angeboten. Voraussetzung für die Zulassung ist, je nach Hochschule, das Abitur oder Fachabitur. Unter bestimmten Bedingungen, z. B. mit einer bestandenen Meisterprüfung, kann jedoch auch ohne Abi Medieninformatik studiert werden. Eventuell ist außerdem ein Studienorientierungstest, ein Motivationsschreiben oder eine ausführliche Bewerbung notwendig. Direkte Informationen zu den Voraussetzungen und zur Bewerbung sollten am besten an der jeweiligen Hochschule erfragt werden, da dies variieren kann.
Grundvoraussetzungen für das Studium der Medieninformatik sind Interesse an Technik und erste Erfahrung in der Arbeit mit dem Computer. Wer das Studium beginnen möchte, muss nicht direkt perfekt programmieren können, allerdings sind erste Kenntnisse, wie beispielsweise erste Berührungspunkte mit diversen Programmiersprachen, sehr hilfreich. Ebenso wichtig ist ein fundiertes Know-how in Mathematik und Physik. Außerdem ist eine solide Beherrschung der englischen Sprache von großem Vorteil.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass das Studium der Medieninformatik sich je nach Hochschule unterscheidet. Es kann sein, dass die Universität oder Fachhochschule der Wahl mehr Wert auf mediale Inhalte und weniger auf Informatik legt. Ein generelles Interesse an Medien aller Art ist aus diesem Grund ebenfalls unabdingbar.
Wie sieht das Studium Medieninformatik aus?
Der Bereich Medieninformatik ist ein Teilbereich der Informatik bzw. der angewandten Informatik. Studierende der Medieninformatik werden zu Informatikern mit Schwerpunkt digitale Medien und Multimedia ausgebildet: Sie lernen zum Beispiel, wie digitale Medien und Informationssysteme technisch funktionieren und wie Programme zur Medienbearbeitung richtig angewendet werden. Außerdem soll das Studium das nötige Know-how vermitteln, um multimediale Software, Apps und Anwendungen zu entwickeln, zu gestalten, umzusetzen und zu betreuen. Das können zum Beispiel E-Learning-Plattformen sein, die in Schulen, Universitäten und dem Weiterbildungsbereich genutzt werden, oder Anwendungen, mit denen Medienunternehmen redaktionelle Inhalte im Internet veröffentlichen (Content-Management-Systeme).
Das Medieninformatik-Studium lehrt also nicht nur das Programmieren, sondern bildet die Studierenden zu Experten für digitale Medien, multimediale Informationssysteme, Mediengestaltung und Medienwirtschaft aus.
Wer interdisziplinär, also fächerübergreifend, und anwendungsbezogen studieren will, ist deshalb im Medieninformatik-Studium genau richtig: Es vereint Inhalte wie angewandte Informatik, Mediengestaltung, -psychologie, -theorie, -didaktik und Kommunikationswissenschaft. Daher vermittelt der Studiengang mathematisch-naturwissenschaftliche, informationswissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Inhalte. Mathematik und Statistik gehören dementsprechend zu den Kernfächern der Medieninformatik.
Das Studium der Medieninformatik wird in einer Regelstudienzeit von 6 Semestern mit dem Abschluss Bachelor of Science (B. Sc.) abgeschlossen. Die ersten 3 Semester des Grundstudiums vermitteln informationstechnische Grundlagen. Dann können im Hauptstudium (ab dem 4. Semester) Schwerpunkte gewählt werden. Dabei kann der Fokus beispielsweise auf den Bereichen Kommunikationswissenschaft, Kunst- und Medienpraxis oder BWL liegen.
Zum Abschluss des Bachelorstudiums wird eine Bachelorarbeit geschrieben. Hier wird in der Regel eine schriftliche Arbeit gefordert, in der die gewonnenen Kenntnisse durch praktische Aufgaben unter Beweis gestellt werden. Im Anschluss ist ein Masterstudium möglich. Dort werden die Studierenden spezialisiert und erweitern ihre Erfahrungen und Fähigkeiten im wissenschaftlichen Arbeiten.
Wie in vielen anderen Studiengängen auch haben Master-Absolventen im Anschluss die Möglichkeit zu promovieren.
Wie geht es danach weiter?
In unserem digitalen Zeitalter benötigt fast jedes Unternehmen Experten auf den Gebieten der Informatik und Informationstechnologie. Daher haben Absolventen der Medieninformatik hervorragende Berufsaussichten.
So können sie in der Unternehmensberatung arbeiten, komplexe IT-Infrastruktur implementieren oder in der Software-Entwicklung und im Online-Marketing tätig werden. Sie können jedoch genauso gut Lernmedien konzipieren und entwickeln oder eine klassische beratende Aufgabe übernehmen. Multimedia-Agenturen gehören ebenfalls zu den möglichen Arbeitgebern. Dort werden zum Beispiel die Implementierung von Internetanwendungen übernommen. Außerdem finden Studierte der Medieninformatik auch Betätigungsfelder in der Web-Entwicklung, Desktop-Anwendungen, grafischen Oberflächen oder 3D-Grafiken für Entertainment und Internet. Darüber hinaus bestehen berufliche Perspektiven in der Bild-, Audio- und Videobearbeitung.
Bachelor-Absolventen des Studiums der Medieninformatik können sich, je nach Abschluss und Bundesland, über ein Einstiegsgehalt von ca. 2.500 € freuen. Für jemanden, der besonders hoch hinaus will, empfiehlt sich ein Masterstudium mit anschließender Tätigkeit in Berufsfeldern wie SAP-Beratung, IT-Consulting oder Software-Entwicklung.
Interessiert ihr euch für die Studiumsmöglichkeiten in der Druckbranche? Welches Studium sollten wir uns noch ansehen? Berichtet doch mal von eurem Werdegang.
1 Quelle: gutenbergshelden.de
2 Quelle: Bundesagentur für Arbeit